…zum Beispiel: Es gibt auch Fliegenpilze ohne weiße Tupfen…
Wissenschaftlicher Name | Amanita muscaria |
Art: | Fliegenpilz |
Familie: | Wulstlingsverwandte (Amanitaceae) |
Gattung: | Wulstlinge (Amanita) |
Klasse: | Agaricomycetes |
Unterklasse: | Agaricomycetidae |
Ordnung: | Champignonartige (Agaricales) |
Der Hut kann eine Breite von 18 cm erreichen. Er ist leuchtend rot mit weißen Tupfen, die allerdings durch Regen oder dem Entlangstreifen eines Tieres am Pilzhut entfernt werden können.
Die Lamellen an der Unterseite des Hutes sind weiß und weich und der Stiel kann bis zu 20 cm lang wachsen und ist ebenfalls weiß. Seine Knolle ist warzig gezont. Auch das Fleisch ist weiß und ziemlich weich. Nur unmittelbar unter der Huthaut soll das Fleisch gelblich sein.
Eigentlich sollte man denken, dass ein solch prägnantes Äußeres vor einer eventuellen Verwechslung schützt, doch Pustekuchen. Der Fliegenpilz kann durchaus mit dem Kaiserling verwechselt werden, der zwar eher ein orange-gelbes Hütchen ohne weiße Punkte trägt. Doch was haben Sie gerade gelesen? Wie war das noch gleich mit dem Regen und den langstreifenden Tieren…? Auch ist ein Fliegenpilz nicht immer tiefrot, sondern kann durchaus auch ein blasseres Rot bis hin zu Orangetönen aufweisen.
Nun ist der Kaiserling ein hochkarätiger Speisepilz, der zu den besten und teuersten Speisepilzen zählt und der Lieblingsspeisepilz der römischen Heerführer zu Zeiten des römischen Reiches gewesen sein soll. Aus diesem Grund kann man ihn in Deutschland fast ausschließlich an den Routen der alten Römer finden.
Somit seien Sie achtsam als Kaiserling-Pilzsammler in den schönen Herbstmonaten! Sie werden an unserem Stippchenfreund nicht gleich verenden, doch die Wirkung wird eventuell so manchen Nachbarn verblüffen 😉
Was die meisten Menschen als Pilz bezeichnen, ist eigentlich nur der sichtbare Fruchtkörper. Und dieser dient ausschließlich der Fortpflanzung. Die vom Fruchtkörper freigesetzten Sporen werden vom Wind an neue Standorte getragen. Sind die Bedingungen dort geeignet, keimen die Sporen aus und neue Pilzkolonien entstehen. Der eigentliche Pilz lebt im Erdreich und bildet dort ein dichtes Pilzgeflecht, das sogenannte Mycel, aus dem die Fruchtkörper hervorgehen. Das Mycel besteht aus einem feinmaschigen Netz aus einzelnen Pilzfäden, den Hyphen, die die oberste Schicht des Erdreichs durchwachsen. – Dasselbe geschieht bei unseren Lebensmitteln, welche „behaart“ sind, also bei denen sich der Fruchtkörper, der Schimmel, bereits zeigt. – Da die Pilzfäden viel feiner sind als die im Vergleich etwas klobigen Baumwurzeln, kann der Pilz das Erdreich viel dichter durchkämmen. Er kann deshalb Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor deutlich effizienter aufnehmen als der Baum. Dafür können Pilze nicht selber Zucker produzieren, wie dies die Bäume durch die Photosynthese (Produktion von Energie in Form von Zucker aus Sonnenlicht) vermögen. Der Austausch der begehrten Produkte findet an den Wurzelspitzen statt. Der Pilz ummantelt sie mit seinen Pilzfäden ganz dicht und wächst zudem in die oberste Schicht der Wurzel hinein. Diese Verbindung nennt man Mykorrhiza.
Übrigens: Ab 1900 taucht der Fliegenpilz verstärkt als Glückspilz, Schmuck und Kitsch in tausenden Varianten auf.