Tarantula hispanica

Fast jeder, der diese Spinne sieht, würde sagen: „Das ist eine Vogelspinne, eine Tarantel.“ Dies ist richtig und falsch. Die hier abgebildete Spinne ist eine Tarantel, jedoch keine Vogelspinne.

Denken Sie gerade: „Nanu? Die spinnt doch!“ Dann lesen Sie gerne weiter:

…, obwohl die meisten Menschen dies als dasselbe identifizieren. Kein Wunder, denn optisch gibt es auf den ersten Blick eigentlich keine Unterschiede. Haarig, 8 Beine, 8 Augen, vielleicht die Größe, denn die Vogelspinne mit ihren fünf bis 13 Zentimetern ist größer als die Tarantel mit ihren zweieinhalb bis vier Zentimetern. Und doch scheinen sie optisch identisch.

Woran liegt es, dass sie so gleich aussehen?

Was unterscheidet beide Arten? Was ist identisch?

Die Unterschiede: Tarantel – Vogelspinne

Gleich: Spinnen -> Unterordnung der Vogelspinnenartigen = Mygalomorphae -> Webspinnen =Araneae

Dann teilen sie sich auf in:

Tarantel

Vogelspinne

Familie der Lycosidae

Familie der Theraphosidae

Greifklauen zangenförmig gegeneinander

Greifklauen parallel nach unten

Atmung über Tracheen

Atmung über Fächerlungen

Laut Wissenslexikon von Kindernetz.de und Planet-wissen.de verdanken Vogelspinnen ihren Namen der Naturforscherin und Malerin Maria Sibylla Merian und dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné. Er sah auf einer der Gemälde von Frau Merian, welches sie während ihrer Reise durch Surinam zeichnete vor ca. 300 Jahren, eine Spinne auf einem toten Vogel – dem Kolibri – sitzen – und so bekam sie den Namen „Vogelspinne“.

Der Name Tarantel leitet sich von der italienischen Stadt Tarent ab und wurde auch von Carl von Linné vergeben, die Bezeichnung Apulische Tarantel stammt von der gesamten Region Apulien, aus der sie ursprünglich bekannt war. Erzählungen über ihren Giftbiss und deren Folgeerscheinungen wie der Tanzwut = Veitstanz sind meist auf Verwechslungen mit der Europäischen Schwarzen Witwe (Latrodectus tredecimguttatus) zurückzuführen.

Dies soll aus der Kolonialzeit stammen: Einwanderer, die Taranteln aus Südeuropa kannten, verwechselten diese mit den in Amerika ansässigen Vogelspinnen. So hat sich der Name auf die Vogelspinne übertragen, die im Englischen fortan auch unter dem Namen „tarantula“ bekannt ist.

Spinnen zählen NICHT zu den Insekten. Sie bilden eine ganz eigene Tiergruppe, die Klasse der Spinnentiere.

Die sichtbaren Unterschiede zwischen Insekten und Spinnentieren sollen sich folgend zeigen:

  • Spinnen haben acht, Insekten nur sechs Beine
  • Spinnen haben acht Augen – ein großes Paar, drei kleine Paare, Insekten meist nur ein Augenpaar, das Facettenauge, welches sich aus vielen Tausend Einzelaugen zusammensetzt

Der eigentliche Körper der Vogelspinnen selbst kann bis je nach Art fünf bis dreizehn Zentimeter lang werden, die meisten Arten werden ca. fünf Zentimeter lang. Die Tarantel dagegen erreicht je nach Art nur eine Körpergröße von zweieinhalb bis maximal vier Zentimeter. Der Leib der Vogel- wie auch der Wolfspinnen besteht aus einem Vorderleib und einem dickeren Hinterleib. Die Spannweite ihrer Beine kann bei den Vogelspinnen bis zu 30 cm (Goliath-Vogelspinne) betragen. Der Unterschied von Vogelspinnen und Wolfsspinnen zu anderen Spinnenarten: Sie sind dicht behaart und ihre Behaarung zeigt die unterschiedlichsten Schattierungen und Musterungen von rostrot bis schwarz. Eine Ähnlichkeit ist zwischen Insekten und den vogelspinnenähnlichen Spinnen allerdings doch vorhanden: Die Männchen sind sehr viel kleiner und zarter als die Weibchen.

Wie bei den Schlangen, wächst die Haut der Vogel- und Wolfsspinnen nicht mit. Sie ist wie ein fester Panzer und muss bei Wachstum regelmäßig abgestreift werden. Eine Spinne häutet sich also. Dazu zieht sie sich mehrere Wochen in ihre Höhle oder ihr Gespinst zurück. Interessant ist, dass auch Haare, Augen, Lungen und viele weitere Organe während des Wachstums komplett erneuert werden müssen. Spannend!

Vogelspinnen können weder gut sehen noch hören. Bei den Wolfsspinnen sollen allerdings die großen Augen sehr wohl zur Jagd geeignet sein. Vogelspinnen dagegen sehen trotz ihrer acht Augen nur Formen im Hell-Dunkel-Kontrast. Wie nehmen sie also ihre Beute wahr? Dies wieder ist bei beiden Gattungen gleich: Über winzige Tasthaare an ihren Beinchen, durch die sie sämtliche Luftströmungen und Erschütterungen des Bodens bemerken. Diese Tasthaare fungieren also als ihr wichtigstes Sinnesorgan.

Vogelspinnen soll es seit dem Karbon, also seit mehr als 350 Millionen Jahren auf der Erde geben, somit bereits 150 Millionen Jahre vor den Dinosauriern unsere Erde bevölkert haben. Sie zählen zu den Orthognaten, den evolutionär urtümlichen Arten. Orthognaten bewegen ihre Kieferklauen parallel zueinander.

Es gibt auch die Gruppe der Labidognathen. Dies sind die evolutionär jüngeren Spinnen, deren Kieferklauen nicht parallel, sondern gegeneinander arbeiten, die Spitzen der Kieferklauen können sich also berühren wie die Backen einer Zange.

Wenn wir dies nun vergleichen mit der Vergleichsauflistung von Tarantula vs. Vogelspinne, können wir erkennen, dass die Vogelspinne den Orthognaten angehört, die Tarantula jedoch den Labidognathen, vermutlich einfach eine der im Laufe der Jahrmillionen durch die Trennung der Kontinente an die veränderten Witterungsverhältnisse und Lebensbedingungen angepasste Form der Vogelspinne, womit sich auch deren Ähnlichkeit in Aussehen und Verhalten erklären würde.

Vogelspinnen: In allen tropischen Regionen der Erde, manche Arten leben auch in den Subtropen, laut Internet wenige andere sogar in den warmen Gebieten Europas, wie Spanien, Portugal, Zypern. Wurde bei letzteren nur wieder die Unterscheidung zwischen Vogel- und Wolfsspinne vergessen oder finden wir tatsächlich in Spanien die echte Vogelspinne aus dem Karbon?

Der Lebensraum in diesen von Vogelspinnen „bevölkerten“ Erdregionen ist sehr unterschiedlich. Besonders in den Tropen machen sie es sich auf Sträuchern und Bäumen gemütlich und bauen sich aus Gespinsten Wohnhöhlen.  Andere Arten leben in Erdhöhlen und unter Sträuchern. Wieder andere Arten„nisten“ sich in den Blatt-Trichtern von Bananen- und Ananasbäumen ein.

Die Tarantel allerdings wohnt hauptsächlich in Erdhöhlen. Und findet sich über einen Erdstreifen von Portugal über Italien, Zypern, Türkei, …Sibirien bis Korea. Im Internet konnte ich nicht wirklich viel über die Tarantel erfahren, sicher liegt es an mir, ich habe zu wenig gesucht. Doch die alten Meister der Homöopathie haben sich diese Tiere ganz genau angesehen und ihre Gewohnheiten studiert:

  • Die sonst allein lebenden Tiere gehen vor der Regenzeit tatsächlich, wie in Gruselfilmen gezeigt, in Herden auf Wanderschaft. Dabei bewegen sie sich hüpfend und springend fort.
  • Tarantula baut sein Nest in der Erde. Die Erdhöhle der spanischen T. ist mit einem feinen Gespinnst ausgekleidet. Die Höhle führt zuerst einige Zentimeter steil nach unten, um dann im scharfen Winkel abzubiegen. Hier lauert sie ihrer Beute auf.
  • Sobald sie Schwingungen und Bodenbewegungen wahrnimmt, kommt sie aus ihrer Höhle geschnellt oder dem Busch hervor und schlägt zu. Heimtückisch, von hinten. Sie springt mit einem Satz auf den Nacken ihres Opfers und beißt zu, um in demselben Moment wieder zurückzuweichen. Sie hält niemals ihre Beute fest, hat also Furcht, sich ihrem Gegner wirklich zu stellen.

 

Wussten Sie, dass die Tarantel Winterruhe hält? Drei Monate!

Es gibt ca. 900 verschiedene Vogelspinnen-Arten. Die meisten Arten haben eine Körperlänge von 5 – 9 cm und ein Gewicht zwischen 30 und 85 Gramm. Interessant ist auch, dass wir immer noch nicht alle Arten entdeckt haben, denn in den tropischen Urwäldern finden sich immer wieder neue Arten, vermutlich während des traurigen Raubbaus an den Regenwäldern entdeckt oder auch durch Vogelspinnenliebhaber, die gerne die tropischen Gegenden bereisen auf der Suche nach neuen Exemplaren. Hier kommen auch die größten Arten her – aus Venezuela die Theraphosa blondi mit 12 cm Körperlänge und bis zu 28 cm Spannweite und aus Brasilien die Lasiodora. Letztere soll eine der aggressivsten ihrer Art sein. Allerdings scheint man sich auf den Internetseiten nicht so recht einig darüber zu sein, welches nun die größte Vogelspinnen-Art ist, denn in der Youtube-Dokumentation geht man davon aus, dass die größte Vogelspinne die Goliath-Vogelspinne ist mit bis zu 13 cm Körperlänge und einem Gewicht von bis zu 200 Gramm. Sie soll im tropischen Regenwald von Französisch-Guayana leben.

Im Terrarium können die Weibchen der Vogelspinne bis zu 30 Jahre alt werden. Die Männchen sind auch hier benachteiligt: Sie werden ca. zwei bis vier Jahre alt, bei den größeren Arten auch bis zu 10 Jahren alt, es gab auch schon 13 Jahre alte Männchen. Dies hohe Alter liegt daran, dass ein Männchen der größeren Arten erst nach acht bis zehn Jahren die Geschlechtsreife erlangt.

Die Tarantel selbst unterteilt sich in verschiedene Arten. Es gibt kleinere und größere.

  • Die Apulische Tarantel = Lycosa tarantula wird drei Zentimeter groß
  • Die Südrussische Tarantel = Lycosa singoriensis wird bis zu vier Zentimeter groß und ist damit eine der größten Spinnen Europas. Sie ist zu finden vom Neusiedlersee in Österreich über die Türkei, Kaukasien, Russland bis nach Südsibirien, den Iran, Zentralasien bis hin nach Korea.
  • Deserta-Tarantel = Hogna ingens wird auch vier Zentimeter groß, lebt allerdings nur auf der portugiesischen Insel Deserta Grande
  • Die schwarzbäuchige Tarantel = Hogna radiata wird bis zu zweieinhalb Zentimeter groß und lebt in mediterranen Gebieten bis Südtirol
  • Die Porto-Santo-Tarantel = Hogna schmitzi wird bis zu drei Zentimeter groß und ist auf der zu Portugal gehörenden Insel Porto Santo heimisch

Hier habe ich nur Informationen über die Vogelspinne gefunden. Da beide Arten jedoch in Verhalten und Lebensweise eigentlich identisch sind, werden sich auch bei der Fortpflanzung keine großen Unterschiede zeigen.

Die  Aufgabenverteilung ist bei den Vogel- und Wolfsspinnen sehr eindeutig. Männchen sind nur zur Befruchtung wichtig, wie bei den Bienen. Der Unterschied zu den Bienen, die Drohnen sterben nach Befruchtung der Bienenkönigin von allein, bei den Vogelspinnen wird bei vielen Arten das Männchen nach der Befruchtung des Weibchens vom Weibchen einfach aufgefressen. Wer Glück hat bzw. clever reagiert, verschwindet unmittelbar nach dem Befruchtungsakt. Ein solches Männchen hat selbstverständlich längere Überlebenschancen.

Doch bis es zu diesem Befruchtungsakt kommt, müssen beide erst einmal ins geschlechtsreife Alter kommen. Das Weibchen legt sich, wenn sie paarungsbereit ist, einfach einen Duft an, so dass das Männchen sie wahrnehmen kann. Nun macht sich das/die Männchen auf den Weg. Angekommen am Ziel seiner Bestimmung, also vor der Höhle des Weibchens, versucht es, das Weibchen zu informieren, dass es da ist, indem es mit den Beinen auf den Boden klopft und mit dem Körper zuckt. Gefällt der Holden seine Darbietung, klopft sie ebenfalls mit den Beinen auf den Boden. Dies ist das Zeichen, dass sie bereit ist zur Paarung, gefällt es ihr nicht, muss der interessierte Mann schnellstens das Weite suchen, sonst wird er bereits sofort verspeist. Die Paarung selbst erfolgt über den Hinterleib des Weibchens, dazu muss sich dieses in inniger Umklammerung der beiden aufstellen.

Einige Zeit nach der Paarung baut sich das Weibchen in einem Kokon ein, indem es die Höhle einspinnt. In dieser Zeit der Reifung und Eiablage frisst das Weibchen im Allgemeinen nicht. Nun erkennen wir auch den Grund für das Fressen des Männchens nach der Paarung – damit sie während der Zeit der Eiablage keinen Hunger hat. Es wäre nun auch nachvollziehbar, dass deshalb einige Vogelspinnen ihre eigenen Neugeborenen nach dem Schlüpfen fressen, das Männchen hat sich in Sicherheit bringen können nach dem Paarungsakt und das Weibchen musste sich hungrig in den Kokon spinnen. Dies allerdings nur ein eigener Gedankengang. Jedenfalls sind in diesen Kokons die Eier und frisch geschlüpften Larven vor Fressfeinden sicher. Manche Vogelspinnen-Arten umspinnen auch im Außenbereich ihre „Säuglings“-Wohnhöhle, die dann wie eine Alarmanlage funktioniert. Indem sich am Netz vorbeibewegende Tiere die Netzfäden in Schwingung versetzen, kann die Mutterspinne ein Beutetier wahrnehmen, aus ihrer Wohnhöhle hervorschnellen und zupacken.

Wer mehr über Körperbau und Nachkommen der Vogelspinne und vermutlich auch der Wolfsspinne erfahren möchte und auch Fotos von Prälarven und Larven anschauen möchte, der lese gerne hier weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Vogelspinnen

Die wenigsten Arten von Vogelspinnen bauen Netze für die Jagd und wenn sie welche bauen, dann nicht so, wie wir sie von unserer hübschen Kreuzspinne kennen, sondern wie oben beschrieben als Alarmanlage vor der Erdhöhle. Wie auch bereits erwähnt, nehmen sie den Lufthauch bzw. die Bodenbewegungen durch vorbeiziehende Tiere und Insekten durch ihre Sinneshaare an den Beinen wahr. Da wir ganz besonders von der Vogelspinne wissen, dass sie schlecht sehen und hören kann, ist es wichtig, dass sich das Beutetier bewegt, sonst erkennt die Vogelspinne es nicht. Sie lauern ihrer Beute auf, indem sie sich verstecken und, sobald ein Beutetier vorbeiläuft oder -fliegt, schnellen und springen sie diesem auch gerne mal hinterher, um dann das Beutetier mit ihrem zangenartigen Mundwerkzeug zu packen und mit ihrem Gift-Biss zu töten. Die Beute wird gelähmt und über die Bisswerkzeuge ein Verdauungssekret in die Beute injiziert. Anschließend wird die vorverdaute, flüssige Beute ausgesaugt.

Die verwendeten Gifte der Spinnen sind von ihrer Art abhängig:

Es gibt neural wirkende Gifte, die das Nervensystem angreifen, nekrotisch wirkende Gifte, die die Zellen des Beutetiers zersetzen und hämolytische Gifte, die die roten Blutkörperchen auflösen und das Beutetier somit innerlich ersticken. Nekrotisch wirkende Gifte haben sie alle, da dieses Gift für die Zersetzung der Nahrung außerhalb ihres eigenen Körpers vonnöten ist, sonst können sie die Beute nicht für sich verwerten.

Vogel- wie auch Wolfsspinnen sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere.

Alle Tiere töten durch Gift-Biss. Der Grund, warum viele Menschen solche Angst vor diesen hübschen Tierchen haben. Sogar in einen Film haben es diese Schönheiten geschafft. In Dokumentarfilmen finden wir sie häufiger, in einen Kinostreifen schafft es jedoch nicht jedes Tier! 1955 wurden Sie in dem Film „Tarantula“ verewigt und spielt in weiteren Kinofilmen als „Nebendarsteller“ eine angsteinflößende Rolle.

Doch wird sie ihrem Mythos gerecht? Ist sie dieses Menschen-tötende Monster, dieses hinterhältige Untier, als das sie dargestellt wird, das mit Leidenschaft den Menschen verfolgt, nur um ihn zu töten?

Selbstverständlich nicht. Doch wenn wir uns das Beutefang-Verhalten der Tarantula und Vogelspinnen ansehen, ihre zangenartigen Mundwerkzeuge, die Art wie sie tötet, dann kann dies für Menschen, die eine Spinnenphobie oder viel Phantasie haben, schon angsteinflößend wirken. Und so wird dann aus einer dreizehn Zentimeter Einsiedler-Spinne in der Phantasie schnell mal ein gemeinsam operierender Schwarm, der Menschen nachstellt…

Für einen gesunden Menschen ist der Biss NICHT tödlich! Fühlt sich eine Tarantel durch den Menschen nicht bedroht, tut sie ihm nichts bzw. hat Angst vor ihm und verkriecht sich. Beißt sie doch einmal zu, dient der Biss nur der Abwehr. Dieser Biss ist fast immer ein Trockenbiss, bei dem kein Gift abgegeben wird. – Eine Tarantel denkt effektiv! Sie weiß, wir sind keine Beute für sie. Die Bodenerschütterungen unserer Bewegungen signalisieren ein viel zu großes „Tier“. Somit schont sie ihr Gift für echte Beutetiere. – Der Biss der bis zu 1,5 cm langen Zähne jedoch ist sehr schmerzhaft aufgrund der recht kräftigen Beißwerkzeuge. Sollte sie doch einmal ein wenig Gift bei einem Biss verloren haben, passiert in der Regel nicht viel, denn das Gift der Tarantel ist für einen gesunden Menschen NICHT GIFTIG. Tödlich kann ein solcher Biss nur dann werden, wenn der Mensch allergisch auf Insektengifte an sich, also z.B. Bienengift, reagiert. Sollten Sie also nach einem Biss Symptome wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Entzündungen, Geschwülste, Blasenbildung oder Angstzustände erleben, suchen Sie sicherheitshalber einen Arzt auf oder melden sich bei Ihrem Homöopathen. Letzterer kann Ihnen in einem solchen Fall im Allgemeinen wesentlich schneller und effektiver helfen, da er das Antidot zum Biss hat.

Die stärksten bisher dokumentierten echten Vergiftungssymptome bei einem Menschen erzeugt die indische Baumvogelspinne der Gattung Poeciloteria. Wenn die Spinne mit ihrem Biss auch Gift abgegeben hat, kann es zu Krämpfen kommen.

Akzeptieren wir das Revier der Vogel- oder Wolfsspinne nicht und fühlt sie sich durch uns bedroht, hat sie noch einen anderen Abwehrmechanismus zur Verteidigung. Sie stellt sich auf. Spätestens dann sollte man das Weite suchen, denn unmittelbar nach dem Aufstellen „beschießt“ sie ihre Feinde mit ihren mit Widerhaken besetzten Haaren ihres Hinterleibs, den sie in einem solchen Fall dem Feind entgegenstreckt und mit den Hinterbeinen die Haare vom Hinterleib abbürstet. Diese Haare wachsen übrigens erst wieder bei der nächsten Häutung nach. Wer also eine Tarantel fangen möchte, sollte sich vorher ihren „Po-Po“ genau anschauen! Diese Haare, sind sie denn erst einmal auf Haut und Schleimhäuten angekommen, z.B. in Mund, Nase und Augen, brennen ganz fürchterlich und bewirken vermutlich auch Entzündungen im Nachgang.

Heuschrecken, Raupen, Grillen… Also Insekten in den unterschiedlichsten Formen und Arten. Diese Spinnen haben somit ihre Berechtigung im Kreislauf des Lebens, um ein gewisses Gleichgewicht der Populationen bei bestimmten Insektenarten zu erhalten.

Größere Vogelspinnen fressen sogar Mäuse, Ratten, Fledermäuse, Eidechsen, Vögel und auch ihre eigenen Neugeborenen.

Größere Eidechsen, Vögel, Schlangen, Affen, Fische, Skorpione, andere Spinnen und besonders Tarantula-Falken – einem Insekt, eine Wespenart. Und natürlich der Mensch, der immer häufiger diese Tiere als exotisches Haustier hält und auch, weil er ihren natürlichen Lebensraum immer mehr zerstört. Wichtig, wenn Sie eine Tarantel als Haustier halten: Sie mögen nicht gestreichelt und angefasst werden. Dies bedeutet großen Stress für das Tier.

Interessanterweise kann man ihnen sogar das Fußball-Spielen beibringen 😉

Wenn Sie dieses Tier einmal in Aktion in ihrem natürlichen Lebensraum sehen möchten, dann schauen Sie gerne hier: https://www.youtube.com/watch?v=F1xlBP97CKE

Tarantula hispanica - Die homöopathische Arznei

Kommen wir nun zum homöopathischen Teil – der homöopathischen Arznei Tarentula hispanica und deren Symptome und Einsatzbereiche.

Doch zuerst ein Hinweis:

Es gibt viele homöopathische Arzneien, die, wie unter den jeweiligen homöopathischen Arzneimitteln auf meiner Website beschrieben, gerne auch vom homöopathischen Laien – von Müttern, Vätern, Omas und Opas für sich selbst und ihre Kinder und Enkelkinder in Akutsituationen wie z.B. Verletzungen und Erkältungskrankheiten für eine kurze Zeit angewandt werden können.

 

Diese Arznei gehört jedoch zu denen, die ausschließlich vom homöopathischen Therapeuten in Anwendung gebracht werden sollten.

Eine Vorstellung ist sie jedoch alle Male wert, da an dieser Arznei sehr gut sichtbar wird, dass durch homöopathische Arzneien auch psychische und psychiatrische Erkrankungen hervorragend therapiert werden können.

Sie ist natürlich bei Weitem NICHT die einzige Arznei, die ganz besonders auf der zentral- und peripher-nervalen/neurologischen Ebene arbeitet und die zusätzlich dieses enorme Wirkspektrum abdeckt.

Tarantula - im Extrembild eine Extremarznei

Was bedeutet das?

Dass diese Arznei in seiner Extremausprägung eingesetzt werden kann bei:

  • Hyperaktivität
  • ADHS
  • Borderline
  • stark ausgeprägten manisch-depressiven Stimmungsschwankungen
  • Angststörungen und noch sehr viel mehr…

 

Spannend nicht? Was könnte dies für Eltern bedeuten, die jeden Tag versuchen mit ihrem ADHS-Kind einen normalen Tag zu gestalten? Für all die Menschen, die mit einer Borderline Störung oder manisch-depressiven Stimmungsschwankungen kämpfen? Für all die, die sich mit Neuralgien quälen? Nur ist bei dieser, wie bei allen anderen Arzneien auch, darauf zu achten, dass sie in ihrem Gesamtbild passt! Eine homöopathische Arznei allein einer klinischen Diagnose wegen zu verschreiben, sollte tunlichst unterlassen werden!

Und auch sind diese Störungen nicht die alleinige Voraussetzung für den Einsatz dieses Arzneimittels. Auch ein sehr unruhiger Mensch, der ständig in körperlicher Aktion ist und schnell zornig wird, wenn er aus seiner Routine gerissen wird, ist ein Mensch, der dieses homöopathische Arzneimittel evtl. braucht. 

Auch körperliche Symptome können manchmal den Anlass für die Verordnung dieses Arzneimittels geben. Einige Beispiele hierzu:

  • Chorea Huntington, früher Veitstanz genannt
  • Meningitis
  • Epilepsie mit Aura
  • Lähmung von Blase und Rektum
  • Verdauungsstörungen
  • Herzbeschwerden
  • rheumatische Knoten
  • Darmspasmen
  • Uterusspasmen, wehenartig
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Eitrige Entzündungen, wie
    • Eitrige Abszesse
    • auch Panaritien
    • Furunkel
    • Milzbrandt
  • Schlaflosigkeit
  • Husten
  • Krebs bis hin zum Karzinom mit vielen verschiedenen möglichen Lokalisationen
  • auch fibröse Tumore
  • Tonsillitis
  • Diphtherie
  • Paradontose
  • Diabetes mellitus und insipidus
  • Prostatavergrößerung
  • Gonorrhoe
  • Zystitiden
  • Adnexitis rechts
  • Myome
  • Angina pectoris
  • Stenose des Spinalkanals
  • Sklerose des Spinalkanals
  • Tabes dorsalis
  • Gicht
  • Pustelausschläge
  • Frieseläusschläge
  • Bläschenausschläge
  • Neurodermitis
  • Gangrän
  • Syphilitische Bubonen
  • Septische Fieber
  • Wechselfieber
  • und vieles, vieles mehr…

 

Im Gemüt zeigt Tarentula hispanica in seiner Extremausprägung ein:

  • heftiges und extrem ruheloses Bild mit der Unfähigkeit, an einer Stelle zu bleiben
  • Sie strotzt vor Energie und Kraft, jedoch ist die Ursache dafür keine Energie aus der inneren Ruhe und Kraft heraus, sondern aus völliger Überreizung
  • Sie benötigt keinen Schlaf, da sie nicht müde wird (Taranteln sind nachtaktiv)
  • Hysterie kann sich zeigen,
  • Krampfanfälle und
  • ein ständiger Bewegungs- und Beschäftigungsdrang prägen das Bild.
  • Manchmal kommt es auch zu optischen Halluzinationen.

 

Wie Sie sehen, ein Arzneimittel mit einem enormen Wirkspektrum. Richtig angewandt kann sie ein Segen sein.