Eisen in metallischer Form – also der rostige Nagel, der jahrelang in der feuchten Erde vermoderte, das quietschende Tor auf Oma’s Hühnerhof, aber auch das frisch aus dem glühenden Feuer geholte und vom Schmied beschlagene neue Zaunstück von unserem oder Nachbars stilvollem Grundstück… Eben Eisen – robust, kalt, widerstandsfähig und wenig nachgiebig, doch auch rostend jahrelang zerfallend, wenn unbeachtet der Feuchtigkeit ausgesetzt und Jahrhunderte überdauernd unter Trockenheit und ein klein wenig Pflege.
Bei diesem Spurenelement haben Sie folgend die Möglichkeit, die Themen auszuwählen, die Sie lesen möchten. Es ist eine Menge an Basiswissen zusammengekommen, und dies ist lange noch nicht alles, dass eine Reduktion der Fläche sinnvoll erschien.
Ein spannendes Thema! Und wie ich immer wieder betone: Dies ist nur ein einziges kleines Spurenelement von so unglaublich vielen Substanzen in unserem Organismus und alle bedingen sie einander. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass ein Gleichgewicht all dieser biochemischen und biophysikalischen Substanzen vorhanden ist. Sollte bei Ihnen ein Ungleichgewicht vorhanden sein, ist homöopathische Therapie in der Lage, eben dieses Gleichgewicht der Substanzen untereinander wieder zu erreichen. Dann funktioniert der Organismus wieder wie für ihn vorgesehen. Doch lesen Sie selbst:
Eisenmangel ist die weltweit am weitesten verbreitete Mangelerkrankung. Allein in Europa sind ca. 5 bis 10 Prozent der Menschen von einem Eisenmangel betroffen, weltweit sollen mehr als zwei Milliarden Menschen unter einer Eisenmangel-Anämie leiden. Bei Frauen im gebärfähigen Alter liegt der Anteil sogar bei 20 Prozent. Diese Häufung lässt sich unter anderem damit erklären, dass Eisen nicht nur über abgestorbene Hautzellen und Urin, sondern vor allem auch über Blutungen wie zum Beispiel die monatliche Regelblutung verloren wird. Zu den Risikogruppen für einen Eisenmangel gehören menstruierende Frauen, aber auch Schwangere, sportlich Aktive, Übergewichtige sowie Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Im Alter steigt das Vorkommen auf 50-60 Prozent. Die Prävalenz ist jedoch am höchsten bei prämenopausalen Frauen.
Eisen ist an vielen lebenswichtigen Prozessen im menschlichen Organismus beteiligt:
Blutbildung |
Eisen ist notwendig zur Bildung des roten Blutfarbstoffs – Hämoglobin – der Erythrozyten. |
Sauerstofftransport |
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Leistungsfähigkeit |
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Zellteilung |
Eisen ist an der Zellteilung beteiligt:
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Immunsystem |
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Haut, Haare, Nägel |
Eisen ist wichtiger Bestandteil für gesunde Haut, glänzendes Haar und gepflegte Nägel. Hier somit bitte nicht nur an Biotin denken! |
Knochen, Knorpel, Bindegewebe |
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Bestandteil Hunderter Proteine und Enzyme |
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essentiell für den Elektronen-Transport |
durch Cytochrome der mitochondrialen Atmungskette:
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Neurotransmitter Dopamin + Serotonin Wachstumsfaktor Erythropoetin |
Eisen ist mitbeteiligt an der Bildung
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Bakterienbekämpfung und Citratsäurezyklus |
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Reduktion von Sauerstoff-Radikalen (anti-oxidative Wirkung) |
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Kommunikation zwischen Neuronen durch Synapsen |
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Regulieren Entgiftungsprozesse im Körper |
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Reduktion von Ubichinon (Coenzym Q) zu Ubichinol |
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Unser Körper kann Eisen nicht selbst produzieren. Aus diesem Grund muss Eisen über die Nahrung zugeführt werden.
Die Eisenaufnahme erfolgt im Duodenum (Zwölffingerdarm) und obersten Teil des Jejunums (Dünndarms). Hier reguliert der Bedarf des Körpers, wieviel Eisen über den Darm resorbiert wird. Viel Bedarf = viel Aufnahme, wenig Bedarf = wenig Resorption. Im Normalfall werden ca. 10 % des über die Nahrung aufgenommenen Eisens resorbiert, bei hohem Bedarf kann dies jedoch bis zu 30% der Fall sein.
Der Bedarf ist also von einigen Faktoren abhängig, z.B.:
Hier unterscheiden wir nach Alter und Geschlecht:
Kinder von 0 – 7 Jahre: 8 mg
Kinder von 7 – 10 Jahre: 10 mg
Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 19 Jahre: Jungs 12 mg, Mädchen 15 mg
Erwachsene im Alter von 19 – 50 Jahre: Männer 10 mg, Frauen 15 mg, Schwangere 30 mg und Stillende 20 mg
Erwachsene über 50 Jahre: 10 mg
Da der Bedarf nicht nur von Alter und Geschlecht, sondern auch weiteren Faktoren abhängt, möchte ich Ihnen hier folgend die Auslöser für einen erhöhten Bedarf und somit mögliche Ursachen für einen Eisenmangel aufzählen:
Eisen wird im Organismus über die Nahrung aufgenommen. Hier ist es an Nahrungsproteine gebunden. Im Darm wird es durch Verdauungsproteine von den Nahrungsproteinen getrennt und so kann es an verschiedene organische Moleküle binden und über die Dünndarmwand resorbieren. Im Blut bindet es an das Eisentransportprotein Transferrin, welches das Eisen an seinen Zielort „trägt“. Zielorte für die Speicherung sind vor allem Leber-, Milz- und Knochenmarkzellen. In letzteren ist es besonders wichtig, da hier die Bildung der roten Blutkörperchen stattfindet und somit das Häm mit seinen lebensnotwendigen Inhalten sofort vor Ort und Stelle in den Erythrozyten eingebaut werden kann.
Für die Ernährung ist wichtig, dass wir tierisches Häm-Eisen und pflanzliches Nahrungseisen unterscheiden. Diese werden über unterschiedliche Wege vom Organismus aufgenommen.
Das pflanzliche Eisen liegt meist als Fe(III)-Komplex vor. Hier ist der Magen bereits gefordert, da er durch seine Säure fähig ist, das Eisen aus diesem Komplex herauszulösen, damit es dann im Duodenum und oberen Teil des Jejunums aufgenommen werden kann. Nimmt nun jemand einen Magensäure-Hemmer ein oder sind die Belegzellen, also die Magensäure-produzierenden Zellen des Magens durch chronische Entzündungsprozesse in ihrer Funktion gestört, kann das Eisen aus Pflanzen nicht mehr vom Organismus aufgenommen werden.
Eine sehr gute Darstellung habe ich gefunden, die ich hier übernehmen möchte – einfach anklicken:
Eisenaufnahme aus der Nahrung durch die Darmwand
Interessant ist, dass den DMT-1-Transporter (Transportprotein, siehe Pdf „Eisenaufnahme aus der Nahrung….“) auch Zink-, Mangan- und Cadmiumionen zur Aufnahme in den Organismus nutzen. Über diesen Transporter wird jedoch nur das pflanzliche von Fe-III auf Fe-II reduzierte Eisen aufgenommen. Für das Häm-Eisen steht ein eigener Transporter zur Verfügung – das Heme Carrier Protein 1 (HPC1 = in der Darstellung nur als Häm-Transporter bezeichnet). In der Darmwand wird das Eisen aus seinem Porphyrinring freigesetzt und steht somit als Fe-II dem Organismus vollumfänglich zu seiner Verfügung. Porphyrine sind organisch-chemische Verbindungen, die aus vier Pyrrol-Ringen (Tetrapyrrol) bestehen, die durch je eine Methin-Gruppe verbunden werden. Sie kommen unter anderem in Chlorophyll und Hämoglobin vor. Die beim Abbau von Hämoglobin entstehenden Porphyrine sind für die Färbung von Urin (z.B. Urobilinogen), Stuhl (z.B. Sterkobilin) und Galle verantwortlich. Bei einer Hepatitis führt der gestörte Abbau von Häm zur Gelbfärbung der Haut (Ikterus). Auch das bakteriell hergestellte Vitamin B12 enthält einen porphyrinähnlichen-Anteil, nämlich Corrin, deshalb ist die Flüssigkeit in den Injektions- und Trinkampullen rot. Aber dies nur kurz am Rande erwähnt.
Unser Organismus enthält ca. 3,5 bis 5 g Eisen:
Nur 0,2% des Eisens zirkuliert an Transferrin gebunden im Blut. Dieses Eisen wird im Labor nach Blutentnahme gemessen. Wir erfassen bei der Messung des Bluteisens also nur 0,2% unserer gesamten Eisenvorkommen in unserem Organismus! Für die Erythrozyten-Bildung werden ca. 25 mg täglich benötigt, welches fast ausschließlich aus Recycling, also der Verwertung des Eisens aus dem Abbau alter Erythrozyten in der Milz (ca. 20 mg), stammt.
Wo bleiben die restlichen 5 mg?
Aktiv wird Eisen vom menschlichen Organismus nicht ausgeschieden. Eine solche Funktion gibt es nicht. Doch kommt es zum Verlust von Eisen über Abschuppung von Hautzellen oder durch Bildung von Haaren, Nägeln, Galle, Urin und Schweiß. Der Verlust hier beträgt ca. 1-2 mg tgl.
Nur bei Blutungen gehen größere Mengen verloren:
Im Anfangsstadium, also einem leichten Mangel, ist dieser oft nicht leicht zu erkennen. Denn unspezifische Symptome, die wir bei vielen Erkrankungen, Situationen und bei manchem auch jahreszeitlich bedingt zeigen, deuten auch auf den Eisenmangel hin:
Ist die Mangelsituation dann bereits weiter fortgeschritten, finden sich zusätzlich Symptome wie:
Ein schwerer chronischer Eisenmangel kann zu fortschreitenden, trophischen Veränderungen und Schäden in Geweben, vor allem an Haut und Schleimhäuten führen. Äußerlich sind zu finden:
Hat sich bereits eine Anämie manifestiert, finden wir natürlich die typischen Anämie-Symptome, wie:
Viele Menschen sehen sich die Symptome des Eisenmangels an und gehen so vor wie bei vielen anderen Nahrungsergänzungsmitteln: Sie nehmen einfach täglich eine Tablette, Kapsel oder Saft ein. Der Markt wird überschwemmt von solchen Produkten und jeder hat ein noch besseres im Angebot.
Von dieser Vorgehensweise rate ich strikt ab. Der Grund: Die Ursache der hier aufgeführten Symptome eines Eisenmangels zeigen sich auch bei vielen anderen Erkrankungen und können folglich von einer andere Erkrankung oder einem anderen Mangelzustand verursacht werden. Vor der Behandlung eines Eisenmangels sollte somit IMMER eine gute Diagnostik inklusive Abklärung der Ursache erfolgen.
Ist ein Eisenmangel nun tatsächlich vorhanden und ist die Ursache eruiert, ergibt sich die Therapie logisch schlussfolgernd aus der jeweiligen Causa:
Egal in welcher Form, sollten Sie eine Substitution benötigen, ist die gleichzeitige Einnahme bestimmter homöopathischer Arzneien sinnvoll, da das Hämoglobin so sehr viel schneller aufgebaut wird. Gute Eisenpräparate finden Sie bei Anbietern sehr guter Bio-Nahrungsergänzungsmittel. Haben Sie hier Fragen oder möchten eine Empfehlung, melden Sie sich gerne per E-Mail oder Telefon bei mir.
Benötigen Sie die Therapie einer ursächlichen Erkrankung, ist dies homöopathisch möglich. Die Therapie chronischer Erkrankungen und Entzündungen, das Auflösen eines großen Hämatoms, damit das im Hämatom gebundene Eisen schnell wieder zur Verfügung steht, Blutungen an sich – all dies ist homöopathisch sehr gut therapierbar.
Ist eine Ernährungsumstellung ausreichend? Dann lesen Sie gerne hier weiter:
Früher war es der rostige Nagel, der im Suppentopf mit gekocht wurde oder der ein paar Stunden vor dem Verzehr in den Apfel gesteckt wurde und der so die Anämie beseitigte. Heute würden dies vermutlich die Wenigsten tun. Und es gibt ja auch Alternativen.
Eisen findet sich ganz besonders in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch. Sie enthalten II-wertiges Eisen, welches auch Hämeisen genannt wird. Dies kann der Körper besser verwerten, da es bereits in der für ihn „richtigen“ Form vorliegt. Pflanzliches Eisen hingegen ist III-wertig und wird Nicht-Hämeisen genannt. Diese Form muss in unserem Organismus erst in II-wertiges Eisen umgewandelt werden.
In welchen Lebensmitteln ist wieviel Eisen enthalten?
In folgenden tierischen Lebensmitteln ist besonders viel Eisen enthalten:
Folgende pflanzliche Eisenlieferanten mit hohem Gehalt gibt es:
Ich habe hier nur die wichtigsten angeführt, denn eine sehr gute Auflistung der pflanzlichen und tierischen Eisenlieferanten finden Sie auf dieser Seite:
https://www.medice-nephrologie.de/chronische-nierenschwaeche/eisenmangel/folgen
Wichtig für die Aufnahme von Eisen im Darm ist auch Folgendes zu beachten: Es gibt Aufnahme-Förderer und Aufnahme-Behinderer.
Aufnahme-Förderer sind:
Aufnahme-Behinderer sind:
Aus diesem Wissen wird klar, dass es nicht nur wichtig ist, was wir essen, sondern auch in welcher Kombination wir die Nahrungsmittel zu uns nehmen. Hier einige Beispiele, die vermieden werden sollten:
Bisher haben wir den Eisenmangel angeschaut. Doch was ist mit einem Zuviel an diesem Spurenelement? Woran erkennen wir dies?
Anzeichen eines Eisen-Überschusses können sein:
Die Ursachen für einen zu hohen Eisenspiegel können sein:
Die Auswirkungen zu hoher Eisenspeicher:
Personen mit erhöhten Ferritin- oder Eisenkonzentrationen sollten auf keine Fall Eisenpräparate zu sich nehmen. Deshalb ist es wichtig, vor jeder Einnahme von Eisen oder auch anderer Nahrungsergänzungsmittel erst einmal eine Überprüfung der jeweiligen Substanz – hier nun Eisen – durchführen zu lassen.
Verzichten Sie auch auf Nahrungsmittel und Getränke, die Vitamin A, C und E enthalten, da sie die Aufnahme von Eisen über den Darm fördern und gleichzeitig in Verbindung mit dem Eisen oxidativen Stress durch Freisetzung freier Radikaler bewirken.
https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/vitamine-mineralstoffe/spurenelemente/eisen.html
https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/blutbild/eisen-fe.html
https://kiweno.com/de/h/wann-eisentabletten-einnehmen/
https://www.ratiopharm.de/ratgeber/vitamine-und-mineralstoffe/eisen.html
https://www.medice-nephrologie.de/chronische-nierenschwaeche/eisenmangel/funktion-von-eisen
https://www.pascoe.de/wirkstoffe/inhaltsstoffe/eisen.html
https://flexikon.doccheck.com/de/Eisenstoffwechsel
https://online.medunigraz.at/mug_online/wbabs.getDocument?pThesisNr=55989&pAutorNr=80965&pOrgNR=1
http://www.vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Eisen/Funktionen.html
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27825818/
https://flexikon.doccheck.com/de/Porphyrin
Schwach und anämisch mit Erröten bei der geringsten Erregung, egal ob körperlich oder emotional bedingt. Ansonsten Blässe des Gesichts und der Lippen. Das Gesicht ist aufgetrieben. Aber auch eine Anämie unter dem Deckmantel der Vollblütigkeit ist möglich.
Weitere Symptome:
Wenn Menschen, die Ferrum metallicum benötigen, Schmerzen haben, dann sind diese ziehend, stechend und klopfend.
Erkrankungen, die durch Ferrum metallicum behandelbar sind:
Dies ist wieder nur ein Auszug der enormen Vielfalt an Krankheiten und Zuständen, die Ferrum metallicum zu heilen bzw. lindern vermag.
Allgemein sei noch hinzugefügt, dass Ferrum metallicum-Patienten entweder sehr schwach und dünn sind oder zur Fettleibigkeit neigen.
Ferrum metallicum hat ein markantes Gemüt. Menschen, die Eisen in homöopathischer Potenz benötigen, sind:
Abneigung gegen
Verlangen nach:
Besserung erfährt Ferrum-metallicum durch fortgesetzte, langsame Bewegung.