Corallium rubrum - Rote Edelkoralle

Die rote Edelkoralle gehört zur Klasse der Blumentiere = Anthozoa, der Unterklasse der Octocorallia, in die Ordnung der Scleralcyonacea, zur Familie der Coralliidae, zur Gattung der Corallium und zur Art der Edelkorallen.

Ihren wissenschaftlichen Namen erhielt sie 1758 von Carl von Linné.

Die meisten Menschen stecken die Korallen in die Rubrik der Meerespflanzen. Ich gestehe, das waren auch meine Gedanken viele Jahre, genau wie die vieler Generationen vor Mitte des 18. Jh. Erst zu diesem Zeitpunkt wurden Korallen als Tier anerkannt und in die große Familie der Nesseltiere, die Cnidaria, eingeordnet. Korallen also sind in Wirklichkeit kleine Polypen in Form einer Miniaturseegurke, die Kolonien bilden können.

Einige Polypenarten bilden ein gemeinsames Skelett, welches das Fundament des Korallenriffs darstellt. Doch nicht alle Korallen bauen ein Kalkskelett auf, wie die Steinkorallen. Es gibt auch Weichkorallen, die im Allgemeinen schneller wachsen… Und nicht alle Korallen leben in warmen tropischen Gewässern in Oberflächennähe, einige leben tiefer und manchmal auch in kalten Gewässern.

Plinius der Ältere (1. Jh. n. Chr.) machte die ersten Beobachtungen über Korallen im Mittelmeerraum an roten Korallen, also an Corallium rubrum (die zur Herstellung von Schmuck verwendet wurden und werden). Einmal an die Oberfläche gebracht, also aus dem Wasser entfernt, sterben diese Tierchen ab und versteinern/verhärten.

Es gibt mehr als 1600 Arten, z.B. Solitärkorallen, Kolonialkorallen, Riffbauer, Weichkorallen, Scheinkorallen… Sie sind an der Bildung der wichtigsten und komplexesten Ökosysteme auf dem Planeten beteiligt: den Korallenriffen, die die Heimat von Tausenden von Algen, mehr als 4000 Fischarten und Tausenden von anderen Tieren sind.

Die rote Koralle lebt in 7 bis 1.500 Meter Tiefe in Gebieten mit felsigem Untergrund und Bereichen mit starker Strömung, auf Meeresbänken, Seebergen, unter Felsvorsprüngen, in und um Meereshöhlen. Sie wachsen in Kolonien und besitzen verzweigte, fächerartige oder auch Busch-ähnliche Wuchsformen und können bis über einen Meter hoch werden. Kolonien von über einem Meter Größe und Gewichten von bis zu 30 Kilogramm sind durch übermäßige Ausbeutung für die Schmuckherstellung verschwunden. Die Enden der Zweige sind 3 bis 5 mm dick, die Basis großer Kolonien kann bis zu 3 cm dick sein. Die kalkigen Äste der Kolonie werden aus verschmolzenen Skleriten (Hartteile von Wirbellosen)gebildet. Das lebende Gewebe Coenenchym (Stamm der Weichkorallen), welches das aus Gorgonin oder aus zusammengewachsenen Skleriten bestehende Achsenskelett bedeckt,  ist zinnoberrot, dunkelrot bis leuchtend rot, seltener auch pink oder weiß gefärbt und kontrastiert deutlich von den weißen, mehr oder weniger transparenten Polypen, die acht gefiederte Tentakel besitzen. Edelkorallenkolonien wachsen nur 2 bis 8 mm pro Jahr und können 75 bis 100 Jahre alt werden. Festsitzenden Wirbellosen geben sie Schutz vor der Meeresströmung und Fressfeinden. Viele andere Arten nutzen die Kolonien als Nahrungs- und Laichgebiet sowie als Rückzugsmöglichkeit. Corallium rubrum selbst ernährt sich von Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen). 

Wir finden die rote Edelkoralle im Mittelmeer, bei den kanarischen Inseln, im Rotes Meer, im Indischen Ozean und den japanischen Küstengewässern.

Korallenriffe bedecken kaum 0,2 % der Ozeane, beherbergen aber 30 % der marinen Artenvielfalt! Ihre Ökosysteme versorgen 500 Millionen Menschen weltweit direkt mit Fischfang, und die Riffe schützen die Küsten effektiver als jedes von Menschenhand geschaffene Bauwerk vor Wellengang und Tsunamis.

Es gibt mehrere Gründe für das Eingehen der Korallenriffe, folgend die wichtigsten aufgeführt:

  1. Korallenriffe sind eine wichtige Touristenattraktion und somit Einnahmequelle der Menschen in tropischen Regionen, was sicher nicht den Erhalt dieser Tierchen fördert.
  2. Inzwischen erforscht die konventionelle Medizin den Nutzen dieser unglaublich schönen Polypenkolonien. Sie sieht vielversprechende Perspektiven bei der Erforschung der Zellalterung oder der Bereitstellung neuer Moleküle für die menschliche oder tierische Gesundheit.
  3. Eines der intensivsten Probleme jedoch stellt die Fischerei dar. Durch die rücksichtslose Verwendung von Dredgen und Grundschleppnetzen wird der Meeresboden regelrecht abgeschabt und zurück bleibt eine öde Fläche ohne Leben. Die in den Netzen gelandeten Korallenriffe werden als nutzloser Beifang einfach weggeworfen. Die Regeneration eines solchen Riffs dauert mehrere hundert Jahre. Corallium- und Paracorallium-Arten werden jedoch erst in einem Alter von 7 bis 10 Jahren geschlechtsreif. Somit bestehen die Korallen-Bestände heutzutage vor allem aus kleinen, nicht fortpflanzungsfähigen Kolonien.
  4. Immer lauter wird der Ruf nach Schutz der Korallenriffe. In den letzten Jahrzehnten hat eine Epidemie der Korallenbleiche eingesetzt. Diese ist auf die Ausstoßung der symbiotischen Algen zurückzuführen, die in ihrem Gewebe leben und, wenn vorhanden, die wunderbare Farbenvielfalt und Farbenpracht zaubern. Wandern diese Algen aus der Koralle oder werden sie verstoßen, wird das weiße Kalkskelett sichtbar. Ausgelöst wird diese Ausstoßung durch Situationen, die der Koralle Stress bereiten. Dies können bakterielle oder virale Erkrankungen, marine Hitzewellen und Schadstoffe sein. Meeresforschung und Wissenschaft gehen davon aus, dass bis zu 90 % der Korallenriffe verschwinden werden.

 

Können wir Menschen etwas tun für den Erhalt der Korallenriffe?

Schauen wir uns die Gründe für die Riffreduktion an, so denke ich, wird jedem klar, dass wir durchaus die Möglichkeit haben, die Riffe zu erhalten.

Die homöopathische Arznei Corallium rubrum

Nun zur homöopathischen Anwendung von Corallium rubrum. Ein bedeutender Aspekt, der jeden Naturschützer und Umweltaktivisten überzeugen sollte, ist, dass homöopathische Arzneimittel mehr als nur umweltfreundlich sind. Aus einem winzigen Stück einer einzigen Koralle, können unwahrscheinlich große Mengen an Arzneimitteln hergestellt werden. Homöopathie ist somit nicht nur gut für die Gesundheit des Menschen an sich, sondern zusätzlich für den Erhalt der Natur.

Auch Corallium rubrum beherbergt eine Mikroalgenart, die sogenannte Zooxanthelle, mit der sie eine Symbiose eingeht und die dieser Koralle ihre herrliche Farbenpracht verleiht. Die Koralle verwertet den von der Alge durch Photosynthese produzierten Zucker und bietet ihr im Gegenzug einen geschützten Lebensraum und Nährstoffe. Die Arten der Gattung Corallium und Paracorallium zählen zu den Weichkorallen, das heißt sie besitzen kein Kalkskelett wie die Steinkorallen. Sie werden durch den Wasserdruck im Inneren und durch kleine Kalknadeln im Körperinneren aufrecht gehalten. Auf anderen Internet-Seiten findet man dann wieder die Information, dass Corallium rubrum ein Kalkskelett oder zumindest Kalkanteile im inneren des Korallen“stamms“ besitzt.

Sicher jedoch scheint zu sein, dass diese Korallenart Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Calciumsulfat, Natriumchlorid sowie Spuren von Jod-, Brom- und Eisenverbindungen enthält. Wer sich die Bestandteile anschaut und weiß, welche Wirkung die entsprechenden homöopathischen Arzneimittel haben, dem ist klar, es ist eine wunderbare Arznei für die Schleimhäute der Atemwege, nicht nur akuter Art, sondern auch chronischer. Ein homöopathisches „Komplexmittel“, welches die Natur in seiner einzigartigen Vielfalt und Weisheit inkl. Symbiose selbst erschaffen hat. Genau dies ist der Unterschied zu den in der Apotheke angebotenen und durch Menschenhand erschaffenen homöopathischen Komplexmittel.

Warum stelle ich Ihnen diese Arznei gerade jetzt vor? Wir gehen in die Erkältungs- und Grippesaison. Und Corallium rubrum ist ein Schnupfen- und Hustenmittel par excellence:

  • Schnupfen mit reichlicher Schleimabsonderung, auch mit Nasenbluten
  • der Schleim tropft durch die Choanen (über den Nasen-Rachen-Raum)
  • auch trockener Schnupfen
  • verstopfte Nase
  • Ulcerationen der Nasenlöcher
  • Nasenbluten
  • Geruchshalluzinationen von Rauch, Zwiebeln,,,

 

  • Husten – trocken, krampfartig, erstickend, bellend
  • Anfälle mit sehr schneller Folge von Hustenstößen
  • heftige Anfälle, die sehr schnell hintereinander folgen, „Schnellfeuerhusten“
  • auch ständiger hysterischer Husten
  • Erstickungsgefühl VOR dem Hustenanfall, danach Erschöpfung
  • endemischer Keuchhusten, auch mit Stimmritzenkrampf
  • Pseudokrupp

 

Verschlechterung erfährt der Erkrankte:

  • im Freien
  • durch kalte Luft
  • beim Wechsel vom warmen in ein kaltes Zimmer

 

Eine Gemeinsamkeit und Besonderheit bei der Erkrankung, bei der Corallium hilft: Das Gefühl, als ob beim Einatmen eisige, kalte Luft durch Schädelhöhle, Nase und/oder untere Atemwege streife.

Corallium hat weitere Halluzinationen bzw. Änderungen der Wahrnehmung, an der wir erkennen, dass auch Nervenbahnen bzw. einzelne Gehirnbereiche an der Erkrankung beteiligt sind:

  • die Geruchshalluzinationen von Rauch, Zwiebeln…
  • das Kältegefühl von eisiger Luft bei Einatmung
  • das Gefühl, dass der Schädel vergrößert sei (vermutlich eine leichte Schwellung der Hirnhäute aufgrund des Katarrhs)
  • Geschmacksveränderungen:
    • Nahrung allgemein schmeckt nach Sägemehl
    • Brot schmeckt nach Stroh
    • Bier schmeckt süß

 

Doch Corallium rubrum kann noch ein wenig mehr als nur Schnupfen und Husten beseitigen. Es findet Anwendung bei:

  • Osteoporose
  • Obstipation
  • Sinusitis
  • Nasenfurunkel
  • Tripper
  • Balanitis
  • Geschwüre der Schleimhäute
  • Tuberkulose
  • Verspannungen der Nackenmuskulatur
  • Purpura, besonders an Oberschenkeln und Unterarmen
  • Masern
  • Psoriasis, besonders der Hand- und Fußflächen
  • rot- oder kupferfarbene Hautausschläge
  • Malaria
  • chronische Lymphdrüsenschwellungen
  • Phlegmone der Nase

 

Im Gemüt zeichnet sich Corallium rubrum aus durch:

  • Eigensinn und Sturheit, jedoch ohne Aggressivität
  • Beschimpfen und Beleidigen ist allerdings möglich, wenn Cor-r. Schmerzen erleidet
  • Klagen und einer Neigung zu fluchen
  • mürrisches Verhalten, Reizbarkeit bis hin zur Streitsucht
  • Ruhelosigkeit nachts

 

Corallium hat ein Verlangen nach Saurem und Salzigem, kann jedoch in der gleichen Intensität auch Abneigung gegen salzige Speisen haben.

Die Hauptwirkung von Corallium rubrum richtet sich auf die Schleimhäute. Wenn wir uns das Spektrum der Krankheiten ansehen, die diese Arznei abdeckt, dann ist sie vermutlich größer, als wir sie bisher kennengelernt haben. Lassen wir uns überraschen…