Calendula officinalis

Die lokale Anwendung von Calendula officinalis

erstellt am 12.11.2023

Eine der sehr wenigen Arzneimittel, die in der Homöopathie auch lokal angewendet werden, ist unsere Gartenringelblume.

Sie ist eine höchst bemerkenswerte Arznei, besonders bei:

  • offenen Wunden, hier besonders:
    • Risswunden
    • Wunden mit Substanzverlust
    • Schnittwunden (für diese, auch die nach Operationen, gibt es jedoch besser wirksame Arzneien)
  • Verbrennungen
  • infizierte Wunden
  • Frostschäden
  • nicht heilenden Stellen, wie z.B. Ulzera
  • Blutungen nach Zahn-OP oder Zahnextraktion

 

Charakteristisch für diese Wunden sind heftige Schmerzen, die wesentlich intensiver sind, als die Wunde dies vermuten ließe.

Calendula fördert die gesunde Granulation  des Gewebes.

Die Behandlung einer Wunde mit Calendula

Nutzen Sie bitte die Urtinktur von Calendula.

Geben Sie einen Plastiklöffel voll von der Urtinktur der Arznei in eine Tasse mit abgekochtem, noch warmem Wasser. Tauchen Sie einen sterilen Tupfer oder eine sterile Kompresse in diese Arzneilösung und betupfen damit die Wunde. Jetzt decken Sie die Wunde mit einer sterilen Kompresse ab und verbinden sie. Diesen Vorgang wiederholen Sie 2 – 3 x täglich – je nach Bedarf. Sobald es zu einer Besserung der Hautläsion kommt, reduzieren Sie auf 1 oder 2 x täglich oder beenden die Behandlung,

Nach einer Zahn-OP oder Zahnextraktion nehmen Sie bitte einen Schluck der ebenso wie unter Punkt 1 hergestellten Lösung aus der Tasse und spülen damit sanft ihren Mund aus. Spucken Sie das Arzneimittel wieder aus. Diesen Vorgang wiederholen Sie bitte 2 – 3 x am Tag, bis eine Besserung Ihrer Beschwerden spürbar und der Wunde sichtbar wird. Dann reduzieren Sie die Spülung auf 1x tgl. und beenden die Behandlung bei weiterer Beseserung.

Da ich als Heilpraktikerin Zähne und Zahnfleisch nicht theapieren darf, rate ich Ihnen, sich an die Verordnung Ihres Zahnarztes zu halten. Sollte es wider Erwarten zu Problemen bei der Wundheilung kommen und auch zahnärztlich verordnete Spüllösung und Antibiose keine Wirkung zeigen, versuchen Sie doch gerne diese hier angegebene Variante in Eigenregie, gerne auch zusätzlich zur zahnärztlichen Verordnung.

Wenn Sie offene Hautgeschwüre haben, wie z. B. einen Ulcus crusis, sollten Sie Ihr Geschwür nur dann lokal mit Calendula behandeln, wenn Sie gleichzeitig ein orales Homöopathikum einnehmen.  Ansonst wird es zu einer Unterdrückung und somit unerwünschten Folgeerkrankungen kommen. Der Grund: Eine Hautgeschwür ist eine tiefe chronisch-miasmatische Erkrankung des Organismus, die demzufolge auch chronisch-misamatisch therapiert werden muss. Wenden Sie sich an Ihren Homöopathen oder, falls Sie diesen noch nicht haben, an mich.

Calendula officinalis als innere Arznei

Völlig unabhängig von dieser faszinierenden Erfahrung, die Sie mit Calendula in Urtinktur-Lösung bei der Anwendung auf Hautläsionen und selbst eitrigen Wunden sammeln können, hat Calendula weitere beachtliche Einsatzmöglichkeiten, wenn auch weder so tiefgehend noch umfangreich wie so manch andere homöopathische Arznei.

Calendula findet Anwendung bei Erkrankungen und Leiden wie:

  • Blennorrhoe des Tränensacks
  • Schwerhörigkeit, Taubheit
  • Schnupfen mit grüner Absonderung
  • Kopfschmerzen
  • Sodbrennen
  • Menorrhagie
  • Uterushypertrophie
  • wildes Fleisch
  • Erysipel
  • Drüsenschwellungen
  • Magenkrämpfe
  • chronischem Magen-Darm-Katarrh
  • Rheumatismus, rheumatische Schmerzen
  • Gicht
  • Uterusprolaps
  • Retroversio uteri
  • Panaritium
  • Varizen (Krampfadern)
  • Ulcus cruris
  • Ikterus
  • Schwielen
  • Abszesse
  • Furunkel
  • Karbunkel
  • Fisteln
  • Keloid-Narben
  • Dekubitus
  • Geschwüre
  • Warzen
  • Neuritis
  • Tetanus
  • Lähmung durch Apoplex
  • traumatisches Fieber
  • schmerzhafte Zerschlagenheit der Muskulatur nach einem Trauma (ähnlich Arnica)
  • Frakturen

 

Calendula ist in seinem Verhalten und Ausdruck:

      • reizbar
      • ruhelos und
      • erschrickt leicht
      • ängstlich
      • hat eine ausgeprägte Abneigung gegen Lärm

 

Dies sind nun eine Vielzahl der Krankheiten und Leiden, die durch diese Arznei therapiert werden können. In diesem Bereich ist die Arznei in homöopathischer Potenz anzuwenden.

Selbst wenn es sich „nur“ um Calendula, also dieses unscheinbare und doch so hübsche und zarte Blümchen in unserem Garten handelt, bitte wenden Sie sich in Ihrem eigenen Interesse bei den hier aufgeführten Erkrankungs- und Leidensbildern an Ihren Heilpraktiker.

Mein Tipp für Sie

Einen Tipp für eine eigenständige Anwedung  dieses Arzneimittels kann ich Ihnen allerdings doch geben:

Wenden Sie Calendula officinalis in der Potenz D12 oder C5/C6 gerne an, wenn Ihre Muskulatur nach einem Trauma sehr schmerzt. Hier wird es ähnlich der Arznei Arnica Anwendung finden.

Die beiden wichtigen Unterscheidungsmerkmale dieser beiden Arzneimittel sind: Calendula ist in einem solchen Zustand sehr reizbar und hat eine starke Abneigung gegen Lärm.

Arnica jedoch findet häufiger Anwendung im Falle Trauma, denn meist entsteht durch ein Trauma ein Hämatom oder eine Blutung. Hinzu kommt, dass ein Mensch, der Arnica benötigt, sich wie zerschlagen fühlt und nachts nicht richtig schlafen kann, weil er seine gewohnte Matratze als zu hart empfindet.

Gutes Gelingen und Erfolg bei der Anwendung im Falle Trauma.