Er ist einer der am häufigsten ge- und missbrauchten halluzinogenen Pilze der Welt. Das gilt in erster Linie für seine getrocknete Huthaut. Es soll Menschen geben, die rollen und rauchen sie wie eine Zigarette.
Von solch einem Gebrauch ist dringend abzuraten, denn durch die Trocknung und die hohen Temperaturen (auch beim Kochen oder Braten) wird die enthaltene Ibotensäure – eine nicht proteinogene Aminosäure, die den mit Abstand höchsten Giftanteil im Fliegen-Pilz bildet – in Muscimol umgewandelt, welches die psychotrope Wirkung hervorruft. Durch diese Umwandlung wird die ausgangs eher harmlose psychedelische Wirkung etwa fünffach verstärkt und kann unkontrollierbar in eine heftige Vergiftung, die Iboten- oder Pantherina-Syndrom genannt wird, umschlagen. Dieses Syndrom wiederum ähnelt der Vergiftung mit dem hoch giftigen Atropin, welches in der Tollkirsche oder im Stechapfel vorkommt und lebensbedrohlich sein kann.
Erwähnenswert aus unserer Geschichte ist hinsichtlich der drogenähnlichen Wirkung der Umstand, dass der Verzehr dieser Pilze die Körperkraft eine Zeit lang deutlich verstärkt, was unter anderem auch germanische Krieger nutzten, die damit den feindlichen römischen Legionen mächtig zusetzten. Doch nach der Maximierung der Kräfte sackten die Helden von eben bald halbtot zusammen.
Rentiere graben Fliegenpilze selbst unter Schnee aus, um sie zu fressen. Indigene Völker probierten den Pilz daraufhin auch. Schamanen vom Volk der Samen sollen dieses Verhalten nachgeahmt haben. Auch die Tungusischen Völker sollen in Sibirien auf die Vorliebe der Rentiere für Fliegenpilze aufmerksam geworden sein und sie daraufhin ebenfalls konsumiert haben. Tungusische Völker nehmen bis heute Fliegenpilz zu sich – roh.
Getrocknet diente der Fliegenpilz also in manchen Kulturen als Rauschmittel – bei den Germanen, Maya, Russen und sibirische Schamanen.
In einem schweizer Blatt von 1970 ist zu finden: Wie der größte Teil der Russland-Reisenden behauptet, verwenden die Schamanen zu Rauschzwecken getrocknete Fliegenpilzhüte. Die Fruchtkörper trocknen sie schnell an der Sonne oder über dem Feuer, und die Exsikkate verwenden sie das ganze Jahr. Meistens weichen sie diese in Wasser ein, zerkochen sie und trinken die Flüssigkeit, oder vermischen sie mit Milch oder verschiedenen Fruchtsäften, weil der Saft an und für sich übel schmeckt und zum Erbrechen reizt. Wenn man nur eine geringe Menge der Droge verwendet, beispielsweise aus zwei Pilzhüten, kann man sich mit dieser Dosis nicht vergiften.
BITTE AUF KEINEN FALL NACHAHMEN!!!