Ein spannendes Thema fand ich. Deshalb hier nun meine Antwort für alle:
Im Innen funktioniert es genauso wie im Außen. Das ist das, was wir immer im Kopf haben sollten, dann sind die Antworten auf viele biochemische und biophysikalische, also medizinische Fragen zu unserem Organismus und deren Funktionsweise nicht so schwer.
Mit einem Trauma ist es wie mit einer sehr großen und tiefen Wunde. Die Wunde selbst braucht lange, bis sie abheilt, es braucht lange, bis sie keine Empfindungsstörungen mehr verursacht und es bleibt, wenn Sie Glück haben, nur eine große Narbe zurück. Doch denken Sie daran, Narbengewebe ist nicht funktional. Und doch können Sie im Allgemeinen, wenn es nur eine Narbe ist, die bleibt, dieses Körperteil oder die Körperstelle wieder mehr oder weniger uneingeschränkt benutzen, manchmal jedoch auch nicht.
Immer, wenn sich dem Bereich der (ehemaligen) Wunde etwas nähert, was Ähnliches auslösen könnte, werden Sie nach dem Unfall/Ereignis vorsichtiger reagieren als zuvor, am Anfang evtl. sogar regelrecht zurückschrecken.
Warum?
Sie kennen die Schmerzen, den Aufwand, bis es wieder weg war, die Angst, ob es überhaupt wieder so wird wie vorher… Und dann erst der Schrecken, der so plötzlich entstand.
Die Narbe selbst kann, wenn sie groß ist oder an einer ungünstigen Stelle sitzt, immer wieder Probleme und Schmerzen verursachen… UND sie bleibt – ein Leben lang.
Was können Sie nun tun?
Welche Möglichkeiten haben Sie, besser mit möglichen kommenden Situation umzugehen, die der Unfall-Situation oder dem Trauma ähnlich sind?
Sie können sich einen Problemumgangstrainer besorgen, nennt sich auch Psycholog/in, bei dem/r Sie sanft und fürsorglich diese Situation aufarbeiten. Und Sie können somit die Erfahrung sammeln, dass ein andeutungsweise ähnliches Ereignis nicht gleich dasselbe Ergebnis bedeuten muss. Fazit: Viele positive Erfahrungen gegen eine schlechte. Hier haben wir es schlicht und ergreifend mit einer Neubildung von Synapsen im Gehirn zu tun, also einer Umprogrammierung.
Synapsen bilden sich wie Tentakeln aus, von der einen Nervenzelle zur anderen Nervenzelle. Je gravierender eine Situation, desto mehr Zellen haben sich gleichzeitig vernetzt bzw. desto mehr Tentakeln wurden zwischen zwei Bereichen miteinander verknüpft. Wir haben es somit mit einer richtig kräftigen und breiten Straße zu tun, die immer wieder mit unserem Gedankenwagen gut befahren werden kann und auch wird. Was grübeln wir am Anfang! Oder aber, es war ein solch schreckliches Ereignis, dass wir die einzelnen Situationen und Begebenheiten völlig unabhängig voneinander im Gehirn (Frau Huber sagt) ablegen. Diese sind dann vorhanden, können aber nicht zusammengebracht werden und so ist es nicht möglich sich derer zu erinnern, was man Dissoziation nennt.
Meine These hier: Diese Einzelheiten werden nicht irgendwo abgelegt, sondern wir Menschen scheinen bei der Dissoziation einfach keine Synapsen gebildet zu haben. Das heißt, die Situation ist zwar im Hirn angekommen, die Laute, die Farben, die Kleidung, die Umgebung…- alles wurde über die Sinnesorgane, so wie immer aufgenommen und an der richtigen Stelle abgespeichert, nur haben wir es unterlassen, die Straße zu bauen, so dass wir später nicht darauf entlang fahren müssen. Stattdessen hat jemand vielleicht ein freundliches Lied gesummt, und schöne Gedanken gemacht. Dann wundern wir uns, dass dieser Mensch immer wieder ein Liedchen vor sich hin summt, immer genau dann, wenn er in einer schwierigen Situation steckt… Und andere wundern sich, weil er müsste ja eigentlich aktiv werden…
Kann er nicht – er hat gelernt durch Liedchen trällern Gefahren wegzuschalten. Ein anderer hat gelernt, wenn er gute Noten nach Hause bringt, umgeht er die Demütigung angeblich nichts wert zu sein – schon haben wir den Perfektionisten. Ein weiterer hat gelernt, dass er durch Selbstbeschäftigung und sich verkrümeln müssen und bloß ja nichts zu sagen, Prügel oder Schelte umgeht – es wird ein sehr schweigsamer Ehemann, der es evtl. auch nicht verstehen wird, wenn Sie eines Tages ein nettes und lockeres Alltagsgesprächchen mit ihm führen möchten. Jemand, der erfahren hat, dass immer nur dann im Elternhaus mit ihm gesprochen wird, wenn ihm Negatives vorgeworfen wird, wird sich später zu Hause nur dann äußern, um Negatives von sich zu geben…
Dies sind alles Beispiele für tiefgehende Kindheitstraumata im Elternhaus mit schwerwiegenden und über Generationen hinweg „vererbte“ Verhaltensauffälligkeiten und Schrulligkeiten.
Und was ist nun mit den Wahrnehmungen, die aufgenommen und nicht weiter verarbeitet wurden? Sie liegen als besetzte Nervenzellen ohne jegliche synaptische Verbindung an genau der Stelle im Aufnahmebereich des Sinns, welcher dafür zuständig ist. Übrigends ist das auch der Grund dafür, dass Menschen mit einem heftigen Trauma oder gar mehreren in ihrer Wahrnehmung und Konzentration und folglich auch im Lernen verlangsamt sind. Es liegt zuviel „Datenmüll“ an Stellen, der ohne Trauma abgearbeitet wäre. Es ist dasselbe wie mit einem fast vollen Arbeitsspeicher im Computer. Die Datenverarbeitung wird immer langsamer und zähflüssiger.
Durch Traumatherapie findet nun also eine Neuverknüpfung von Synapsen zwischen einer Wahrnehmungs-Nervenzelle hin zu einer anderen Nervenzelle, meist Verarbeitungsnervenzelle statt. Es wird also eine neue Straße gebaut. Da die neue Straße mindestens genauso dick und kräftig sein muss, wie die alte, der Reiz jedoch ein wesentlich schwächerer ist, mit dem auf die Bildung im Gehirn eingewirkt wird – wir wollen den Menschen ja nicht nochmal einem Trauma aussetzen, geht auch gar nicht mit positiven Dingen – muss diese Straße häufiger befahren werden, so dass sie genauso breit und fest wird. Schaffen wir es dann, dass die neue Straße komfortabler und schöner und breiter wird und sich sehr viel schneller fahren lässt als die alte, wird die alte Straße mit der Zeit immer mehr und mehr abgebaut. So wie auch eine alte Narbe immer zarter und kleiner und unsichtbarer wird, irgendwann werden wir gar nicht mehr an sie denken und nur noch wahrnehmen, wenn wir sie direkt berühren: „Ach ja, guck, da war ja mal was…“
Wichtig, sagt Frau Michaela Huber, Expertin für Traumatherapie, ist während der Aufarbearbeitung des Traumas oder der Traumata, dass gemeinsam mit dem Patienten die verschiedenen Traumata erarbeitet werden, dass sie mit dem Therapeuten gemeinsam angeschaut werden, und dann wahrgenommen wird, was sich durch dieses Trauma im Nachgang entwickelt hat, also was hat Sie dieses Trauma bewältigen lassen. Dies ist sehr oft eine enorme Ressource, die Sie, wenn Sie sie kennen, sehr bewusst einsetzen können und dadurch eine gewisse innere Stabilität und Kraft gewinnen können. Wichtig für diesen Prozess jedoch ist eine gute therapeutische Begleitung.
Und ganz wichtig ist, dass diese Aufarbeitung ohne Zwang oder Druck passiert, nach dem Motto: „Na das muss doch nun endlich, nun hab ich Dir schon alles auf dem silbernen Tablett geliefert…“. Dies wird Sie nur noch mehr traumatisieren. Denn nun kämpfen Sie nicht nur mit der Situation an sich, die stattgefunden hat, sondern auch noch mit der vermeintlichen Unfähigkeit, es bearbeiten zu können, mit dem Gefühl der Unzulänglichkeit, trotz der geschaffenen Idealbedingungen als vermeintlich Einzige es nicht zu schaffen, aus eigenen Stücken sich aus dem Dilemma wieder herauszukatapultieren. Das ist FALSCH!
Richtig ist: Dies ist ein Weg, den Sie selbst gehen müssen. Der Wille und der Bedarf an Änderung/Bearbeitung muss aus Ihnen selbst heraus entstehen. Dann wird es funktionieren, dann ist es genau der richtige Zeitpunkt. Und genau dabei unterstützen die homöopathischen Arzneien – die Bereitschaft zu schaffen, den Prozess der Bearbeitung durchlaufen zu wollen und vor allen Dingen auch die Kraft dafür zur Verfügung zu haben.
Und wie machen homöopathische Arzneien das?
Homöopathische Arzneimittel bringen die biochemischen Prozesse, wie Immunsystem, Hormonsystem, Stoffwechsel… wieder ins Gleichgewicht. Ein Phänomen, welches nämlich zum Trauma gehört, weshalb Sie danach nicht wieder so richtig auf die Beine kommen, weshalb Sie sich irgendwie immer down fühlen oder völlig aufgekratzt sind, so dass Sie bereits nach drei Stunde wieder schlafen gehen könnten und nur noch den Rest des Tages wie ein Schluck Wasser am Grund des Glases dahinvegetieren und nichts mehr geht: Alles ist in seiner Funktion gedämpft worden, nur die Stresshormone werden wie aus einem Wasserfall in Mengen weiterhin ausgeschüttet und verhindern, dass die Ruhehormone in den Kreislauf gelangen können. Dies nennt man dann den Kollaps des Hormonsystems. Wir haben es mit Depression bis hin zu schwersten Fatique-Zuständen zu tun…
Und genau dieses Ungleichgewicht gleicht homöopathische Therapie wieder aus. Das Ereignis selbst, kann auch Homöopathie nicht wieder wegnehmen oder rückgängig machen. Mit der Erfahrung werden Sie ein Leben lang existieren. Das ist Leben! Es besteht aus Erfahrungen – schlechten UND guten. Die Frage ist: Wie und wie gut schaffen Sie es mit einem Therapeuten, die schlechten so zu verarbeiten, dass sie uns nicht vollkommen in unserem Leben behindern, sondern wir im besten Falle den aus dem Ereignis folgenden Erkenntisgewinn zielführend und gewinnbringend durchlaufen können, um diese Erkenntnisse folgend bestmöglich für uns einzusetzen.